Freitag, 2. April 2010

Davor und danach

Starbucks am Friesenplatz:
perfekter Ort urbanen Treibens
Ausgestellt im Schaufenster sitzen
in dicken Sesseln lümmeln
lauwarme "Hot Chocolate Tall" in Humpentasse.
Passanten schreiten und hasten vorbei
U-Bahn, Ampeln, Autos, LKW
unterwegs, unterwegs.
Politesse in Uniform, Brille, Strähnchenhaar
Passant mit Aktenkoffer fragt nach dem Weg.
Da hin! Danke.
Postbotin schiebt rauchend ihren gelben Briefwagen.
Junge Menschen in der Mittagspause
Gespräche. Beiläufiges Plappern.
Akustische Gitarre und amerikanischer Gesang
plätschern dazu.
Wartende Frau wird draußen von
heraneilendem Mann begrüßt, geküsst, weggeführt.
Laufreklame, Blaulicht, Tatütata.
Nur junge Menschen - ich werde alt.
Tik, tik, tik, wohin läuft meine Uhr?
Schneller, rast wie die Taxis da:
Taxometer auf 1.000.000.000 Euro oder mehr?
Grüne Ampel: hinüberhetzen
den Termin bekommen.
Schlapp, schlapp, Schuh ist auf
Jeanssaum ausgetreten
aber nur an einem Bein

Wann breche ich auf?
Wann ist es Zeit?
Wann ist noch genug Zeit
zu laufen, zu schauen, zu atmen
bevor es beginnt?
Ich muss los.

1 Kommentar:

Günter hat gesagt…

Du musst nicht los. Du kannst, wenn du willst. Die Schuhe sind immer auf. Wen stört's?