In der Nacht, wenn die Grenzen verschwimmen, wenn die Welt ausatmet, atme ich dann aus? Ich sitze und warte auf ein besseres Leben, in welchem Glück spürbar ist, wo ich nicht ständig Essen reinstopfen muss, damit ich mich entspanne, damit sich ein Wohlgefühl einstellt, damit ich Energie spüre.
Ich spüre die Anstrengung des Lebens als Brennen in mir.
Ich hetze durch mein Leben in der Hoffnung, dass es schneller vorbei sein möge; und doch bin ich gierig nach Genuss im Jetzt.
Sein im Sein ohne es verstehen zu wollen, ohne es zwingen zu wollen. Leichtigkeit ohne Absicht. Ge-lassen. Vertrauen trotz der Fratze meiner Urangst. Gefallen ohne die Hände der Mutter halten zu können.
Manchmal sehe ich einen Raum, in dem ich noch nie war und gehe dort hin.
Müde und essentiell allein. Sitze und warte auf den Ruf, den Ruf von innen. Nichts tun und statt zu fechten nur hören. Hören.
Was ist der Sinn des Schreibens? Verwandeln von Energie, wie beim Singen, beim Gitarre spielen, beim Flöten, bei der Hausarbeit, beim Einkaufen, beim Reden mit den Kindern, auch beim Reden mit H. All die schlechte Energie, die ich mit ihm spüre, wie ein Brennen und ein Würgen, ist unerlöste Energie. Energie in der Sackgasse.
Die Energie der Nacht: sie kommt zu mir. Wer hat schon Angst, nicht schlafen zu können?
Aber wenn die Worte ausgehen, dann kommt die Angst, und dann kommt der Hauch zu mir.