Freitag, 29. Februar 2008

Späte Rache

Neulich wurde mein Auto abgeschleppt. Einfach so. Nur weil ich es von Donnerstag auf Freitag auf dem Marktplatz geparkt hatte und dort am Freitag Markt ist. Um 7 Uhr kam ich angehetzt, um es noch zu retten, aber es war schon zu spät. Stattdessen traf ich den nebenberuflichen Schilderbastler, der hauptberuflich Gemüsehändler ist und schon hinter seinen sorgfältig aufgebauten Auslagen stand. Ich fragte ihn, ob an jenem Morgen Autos abgeschleppt worden seien. Er antwortete ziemlich launig: "Ja, ich kann auch nicht mehr tun als dieses Schild aufstellen. Aber Ihr Auto werden Sie wohl nicht mehr vergessen wegzufahren, hahaha."

        
Ich ging genervt weg.

Moment: Nicht mehr tun??
Frage nicht, was dein Gemüsehändler für dich tun kann, sondern was du für deinen Gemüsehändler tun kannst. Bitte sehr:


 

Ob's jemandem auffallen wird?

Mein Auto habe ich inzwischen wieder.

Sonntag, 17. Februar 2008

Statt immer nur motzen: So geht's ... doch!

Ein großer Aachener Marmeladenhersteller hat einen neuen Fruchtaufstrich herausgebracht.
Er ist aus der Serie "bel Fruit", kein so gelungener Sprachenmix zwar, denn die Mehrheit der Deutschen werden das a) seltsam aussprechen, b) die Bedeutung des Begriffs nicht erfassen. Aber die Marmelade selber heißt:

75% Frucht
Viel Frucht
Feel good

Da ist einem (oder einer) wirklich mal was gelungen. Durch den Gleichklang von "viel" und "feel" verschmelzen die beiden Sprachen in recht witziger Weise. Statt sich wie sonst zu ärgern über die dümmliche Werbesprache, kann man nun beim monotonen Kauen des Marmeladenbrotes getrost das Etikett anstarren und in sich hineinschmunzeln.

Einziger Minuspunkt, allerdings im nichtsprachlichen Bereich: der Deckel! Soll wohl edel wirken mit dem metallischen Papier, fühlt sich aber beim Aufschrauben an den Händen grässlich an.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Entweder oder

Notiz im Kölner Wochenspiegel vom 13. Februar 2008:

Köln - Die Volkshochschule Köln bietet ein vielfältiges Angebot, das zahlreiche Alternativen zum Alltag ermöglicht. ...

Ja, bitte! Nie mehr Alltag! Anstelle von Haushalt, Kinderversorgung, Broterwerb besuche ich ab jetzt nur noch Volkshochschulkurse. Endlich!

In derselben Notiz weiter unten:

Angeboten werden außerdem Gitarrenkure für Starter und unterschiedliche Tanz- und Fotokurse.

Was ist denn ein Starter? Hm, englisches Wort für 1. Vorspeise, 2. Anlasser (beim Auto), 3. Wettkampfteilnehmer. Und für die gibt's Gitarrenkurse? Also, ich weiß nicht! 

Vielleicht lag's aber doch am Verfasser der Notiz, der eher ein Starter im Formulieren ist?

Hirn verschmurgelt


Warnung: Exzessives Sonnenbaden kann zum Verlust der Rechtschreibkenntnisse führen.

Mittwoch, 6. Februar 2008

It looks like English, but is it?

Nicht gerade was Sprachvandalisches und auch noch geklaut, aber nicht weniger spaßig:

Back, a back, a cook hen
Dare beck her hat gay roof hen.
Fair fill coot hen, cook hen, back hen
Dare mousse ha! Ben see Ben sack hen.

Zuerst leise mit wachsender Verwirrung durchlesen, dann einmal laut rezitieren und das Aha-Erlebnis auskosten.